Projekt Filterbereich
Filterbereich
Der zur Reinigung der Spree in dem Projektabschnitt notwendige Filter, besteht aus einem ca. 300 langen und die gesamte Breite des Kanals auf Höhe der Friedrichsgracht ausfüllender Pflanzen-Kiesbett, das in der Lage ist die notwendige Wassermenge kontinuierlich zu reinigen. Die ca. 80 Zentimeter dicke Kiespackung reinigt das vertikal durchströmende Flusswasser und die Pflanzenwurzeln sorgen wiederum für die Reinigung der Kieszwischenräume. So können die Verunreinigungen der Spree aus dem Oberlauf zurück gehalten werden.
Das Flusswasser im Schwimmbereich muss zuerst gefiltert werden. Dafür sorgt der mit Schilf bestandene Kanalabschnitt zwischen Gertraudenbrücke und Schleusenbrücke. Von dort fließt das gesäuberte Wasser in den tiefer gelegenen Schwimmbereich.
Ohne weitere Behandlung des Wassers ist das Schwimmen in der Spree heute (noch) gesundheitsgefährdend. Der Grund für die Wasserverschmutzung ist insbesondere das häufige „Überlaufen“ der Kanalisation im Berliner Innenstadtgebiet bei Starkregen.
im Bild: Filterbecken in der Friedrichsgracht mit gestalteten Pflanzarealen
Aus diesem Grund wird das Schwimmbecken ausschließlich mit gefiltertem Flusswasser versorgt. Außerdem wird in diesem Gebiet auch jeder unkontrollierte Überlauf des Kanalsystems unterbunden. Die Filteranlage nutzt ein erprobtes natürliches Prinzip. Auf etwa 300 Metern Länge sickert das Wasser von oben langsam durch eine 80cm starke Kiesschicht, die auf dem Kanalgrund zwischen Gertraudenbrücke (Leipziger Straße) und dem Wehr an der Schleusenbrücke eingebaut ist. Dabei wird das Wasser natürlich gereinigt. Unter der Kiespackung liegende Drainagerohre sammeln das gefilterte Wasser und leiten es in das Schwimmbecken. Die Kraft, um das Wasser durch den Filter zu pressen, entsteht durch den Niveauunterschied der Wasserläufe, denn der Filterbereich liegt etwa eineinhalb Meter höher als der angrenzende Schwimmbereich.
Kontinuierlich wird durch dieses allein mit Schwerkraft betriebene Filterwerk ein Zustrom von ca. 500 Litern Wasser pro Sekunde erzeugt. Diese Wassermenge reicht aus, um das gesamte Wasser im Schwimmbereich innerhalb eines Tages auszutauschen.
Schema: Längsschnitt durch den Filterbereich. Fliessrichtung von rechts nach links
Im Filterbereich wird der Kanalgrund bepflanzt, um zu verhindern, dass der Kies nicht durch Ablagerungen zugesetzt wird. Die Wurzeln der Pflanzen halten die Filteroberfläche frei von Ablagerungen. Die Pflanzen garantieren eine lange Lebensdauer der wartungsarmen Wasserfilteranlage und verleihen dem Kanal in diesem Bereich die charakteristische Erscheinung eines grünen Schilfbeckens.
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