Baden im Spreekanal ganz ohne Bauen?
In unserem letzten Fluss Bad Gespräch 2023 sprechen wir über die Funktionsweise und Funktionalität eines orts- und zeitgenauen Prognosesystems zur Bestimmung der Wasserqualität, welches sich für den Spreekanal bereits in der fortgeschrittenen Erprobung befindet. Wir gehen den Fragen nach, ob die Wasserqualität in der Spree heute zum Schwimmen nicht viel zu schlecht ist, wie angesichts drohender plötzlicher Verunreinigung des Gewässers durch Mischwasserentlastungen aus der Kanalisation die Wasserqualität sicher „angezeigt“ werden kann, und wir diskutieren die daraus resultierenden Potentiale für das Fluss Bad Berlin Projekt.
Eine Betaversion des Systems zur Überwachung der Wasserqualität im Spreekanal kann bereits jetzt unter der URL
http://badberlin.info/ aufgerufen werden und wird sukzessive weiterentwickelt. Nach Abschluss der derzeit laufenden, weiterführenden Wasseruntersuchungen ist 2024 die Fertigstellung des Systems und eine Veröffentlichung einer entsprechenden Smartphone-App für 2025 geplant.
Im Sinne eines „smarten“ Berlins können sich die Berliner:innen mit diesem System verlässlich über den hygienischen Ist-Zustand des Spreekanals in Mitte informieren. Perspektivisch könnte dann mit dieser Technik und wenigen minimalen, temporären baulichen Vorhaltungen eine Badestelle im Spreekanal eingerichtet und betrieben werden. Neben der positiven kurzfristigen Perspektive könnten sich potentiell auch weitere öffnen: Wäre der Prozess für den Spreekanal einmal mit den zuständigen Behörden erfolgreich durchlaufen, könnte – bei ausreichender Datenlage – mit dieser Technik die Wasserqualität auch in anderen Abschnitten der innerstädtischen Spree überwacht werden und diese für das Schwimmen freigegeben werden.
Mit Wolfgang Seis (Kompetenzzentrum Wasser Berlin), Regina Gnirß (Berliner Wasserbetriebe), Carsten Riechelmann (Fluss Bad Berlin / Wasserforschung), Tim Edler (Fluss Bad Berlin / Projektautor und Planung); Moderation: Bianca Ringwald (Fluss Bad Berlin)