FLUSS
BAD
BERLIN

Episode 17

BADEN IM SPREEKANAL GANZ OHNE BAUEN? – TECHNISCHES SYSTEM VON KOMPETENZZENTRUM WASSER BERLIN UND FLUSS BAD BERLIN ZUR ORTS- UND ZEITGENAUEN PROGNOSE DER WASSERQUALITÄT IN FORTGESCHRITTENER ERPROBUNG.

Endlich in der innerstädtischen Spree baden zu können, wäre unbestreitbar ein wesentlicher Zugewinn für die Lebensqualität in einem wachsenden und heißer werdenden Berlin. Das kann auch klappen, und zwar ganz ohne Großbaustelle:
In unserem letzten diesjährigen Fluss Bad Gespräch am 05. Oktober 2023 um 19:00 Uhr stellen wir die Funktionsweise und Funktionalität eines orts- und zeitgenauen Prognosesystems zur Bestimmung der Wasserqualität vor, an welchem wir gemeinsam mit unserem Auftragnehmer, dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB) arbeiten, und welches sich für den Spreekanal bereits in der fortgeschrittenen Erprobung befindet. Wir gehen den Fragen nach, ob die Wasserqualität in der Spree heute zum Schwimmen nicht viel zu schlecht ist, wie angesichts drohender plötzlicher Verunreinigung des Gewässers durch Mischwasserentlastungen aus der Kanalisation die Wasserqualität sicher „angezeigt“ werden kann, und wir diskutieren die daraus resultierenden Potentiale für das Fluss Bad Berlin Projekt.
Eine Betaversion des Systems zur Überwachung der Wasserqualität im Spreekanal kann bereits jetzt unter der URL http://badberlin.info/ aufgerufen werden und wird sukzessive weiterentwickelt. Nach Abschluss der derzeit laufenden, weiterführenden Wasseruntersuchungen ist 2024 die Fertigstellung des Systems und eine Veröffentlichung einer entsprechenden Smartphone-App geplant.
Im Sinne eines „smarten“ Berlins können sich die Berliner*innen mit diesem System verlässlich über den hygienischen Ist-Zustand des Spreekanals in Mitte informieren. Perspektivisch könnte dann mit dieser Technik und wenigen minimalen, temporären baulichen Vorhaltungen eine Badestelle im Spreekanal eingerichtet und betrieben werden. Neben der positiven kurzfristigen Perspektive könnten sich potentiell auch weitere öffnen: Wäre der Prozess für den Spreekanal einmal mit den zuständigen Behörden erfolgreich durchlaufen, könnte – bei ausreichender Datenlage – mit dieser Technik die Wasserqualität auch in anderen Abschnitten der innerstädtischen Spree überwacht werden und diese für das Schwimmen freigegeben werden.
 
Gäste auf dem Podium:
Wolfgang Seis (Kompetenzzentrum Wasser Berlin)
Regina Gnirß (Berliner Wasserbetriebe)
Carsten Riechelmann (Fluss Bad Berlin / Wasserforschung)
Tim Edler (Fluss Bad Berlin / Projektautor und Planung)
Moderation: Bianca Ringwald (Fluss Bad Berlin)
 

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Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

Episode 16

Urbanes Wasser im Wandel. Ein Gespräch über zu viel oder zu wenig Wasser und der Not(wendigkeit) des Umdenkens.

Trockene Jahre liegen hinter uns und haben deutliche Spuren im Stadtgrün und der Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg hinterlassen. Und damit nicht genug, jetzt wird bereits über Wasserrationierung bei der Trinkwasserversorgung öffentlich debattiert. Höchste Zeit, Berlin auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten! Reizworte (oder weniger negativ: Schlagworte, Buzzwords) wie Starkregenereignisse, Überschwemmung, Dürre und Hitze umkreisen die Probleme einer Stadt im Klimawandel schon sehr gut. Und sicher ist: Die Häufigkeit solcher Ereignisse nimmt zu. Auch irgendwie logisch erscheint es da, dass der urbane Wasserkreislauf nicht für Wetterextreme ausgelegt ist, so die nüchterne Prognose der Expert*innen. Im Klartext bedeutet dies, dass das Regenwasser auf Dächern, Straßen und Plätzen des hochverdichteten und meist versiegelten urbanen Raums nicht versickern kann. Stattdessen fließt es größtenteils in die Kanalisation, die jedoch überwiegend auf Abwasser ausgelegt und bei Starkregen schnell überfordert ist. Das Ergebnis sind überschwemmte Straßen und überflutete Keller. Auch für Trockenperioden ist es ungünstig, das Regenwasser in die Kanalisation einzuleiten. Wird das Regenwasser jedoch dort gehalten, wo es fällt, kann es dort auch verdunsten und gleichermaßen für ein verbessertes Mikroklima mit kühlendem Effekt sorgen. Machbar ist das etwa über Grünanlagen, begrünte Dächer oder Fassaden. Sinnvoll ist zudem auch der Ausbau blauer Infrastrukturen: Teiche, Seen und Kanäle, bestenfalls auch gleich zum Baden geeignet.

Gesellschaftliches Umdenken ist gefragt. Wasser muss als Ressource, als Wertstoff und Gemeingut verstanden werden. Wir von Fluss Bad Berlin wollen dabei weniger die offensichtlichen Problemfelder ins Visier nehmen, sondern vielmehr über Lösungsansätze sprechen, vom politischen Prozess, Flüsse und ihr Wasser, was darin fließt, als Gemeingut zu begreifen, das Prinzip der Schwammstadt aufzugreifen und natürlich den Ausbau blauer Infrastrukturen voranzutreiben. Was läuft bereits in die richtige Richtung und woran hapert’s eigentlich? Und wie könnte da Fluss Bad Berlin als Projekt nachhaltiger Stadtentwicklung ins Spiel kommen?

Auf dem Podium:
Dr. Almut Neumann (Bezirksamt Mitte / Bezirksstadträtin für Ordnung, Umwelt, Natur, Straßen und Grünflächen)
Dr. Darla Nickel (Berliner Regenwasseragentur / Geschäftsführerin)
Dr. Carin Sieker (Berliner Wasserbetriebe / Leitung Organisationseinheit Strategien und Konzepte der Abwasserentsorgung)
Moderation: Rebecca Wall (Urbane Praxis e.V. und Stadtmacherin
 

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Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

Episode 15

Die Stadt eine (Hitze-)insel - Wie cool bleibt Berlin?!

Sommer, große Ferien, Baden im See oder Meer… mit der richtigen Umgebung und den entsprechenden Bedingungen lässt sich Hitze gut aushalten. Die meisten Menschen empfinden sommerliche Wärme als angenehm und in Kombination mit Baden erscheint sie uns geradezu perfekt! Im Alltag sieht es da an heißen Tagen in einer Stadt wie Berlin schon ganz anders aus, wenn Nächte tropisch sind und das Thermometer auch nachts über der 20 Grad Marke liegt.

Doch welche Lösungsansätze verfolgt Berlin stadtplanerisch, der Hitze etwas entgegenzusetzen? Welche 'kühlenden' Maßnahmen werden ins Auge gefasst? Und was genau sieht der Aktionsplan in Berlin vor, wenn die Temperaturen zur Belastung einer ganzen Stadt werden?

Natürlich ergeben sich auch neue Herausforderungen durch Lösungsansätze: Wie ist eine Begrünung der Stadt mit einer vorherrschenden Wasserknappheit zu denken? Und wie ist eine autofreie Innenstadt dennoch eine soziale Stadt, die auch Menschen mit Beeinträchtigung und hohem Alter berücksichtigt?

Für uns als Stadtentwicklungsprojekt stellt sich nicht zuletzt, aber vor allem die Frage: Welche Rolle könnte Fluss Bad Berlin einnehmen?

Mit Prof. Dr. Antje Backhaus (Geschäftsführerin der gruppe f Landschaftsarchitektur), Prof. Dr. Christoph Schneider (Vizepräsident für Forschung an der Humboldt-Universität zu Berlin, ehemaliger Direktor des geographischen Instituts der HU) und Jelka Wickham (KLUG- Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit).

Moderation: Nina Peters (Urbane Praxis e.V., Bauhaus Erde).

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Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

Episode 14

Schwimmen inklusiv: Schwimmen für alle!

Vom 17. bis 25. Juni 2023 fanden unter dem Motto #ZusammenUnschlagbar die Special Olympics World Games – die größte inklusive Sportveranstaltung weltweit – in Berlin statt und damit zum ersten Mal in Deutschland. Tausende Athlet*innen mit geistiger und mehrfacher Behinderung traten miteinander in 26 Sportarten an.

Berlin hatte sich für die Special Olympics 2023 erfolgreich mit dem Fluss Bad Berlin in der historischen Mitte der Stadt als Austragungsort der Freiwasser-Schwimmwettkämpfe beworben, bebildert mit Fotos vom Fluss Bad Pokal (einzusehen auf der Webseite von Special Olympics Deutschland (https://projekte.specialolympics.de/berlin2023/konzept/sportstaetten/freiwasserschwimmen/).

Bedauerlicherweise wurde der Austragungsort des Freiwasserschwimmens zwischenzeitlich aus der Mitte der Stadt an dessen süd-östlichen Rand nach Grünau verlegt. Gründe hierfür waren einerseits die bessere Planbarkeit hinsichtlich der bestehenden Unwägbarkeiten bezüglich der Wasserqualität im Zentrum sowie Bedenken bezüglich einer Vereinbarkeit der Austragung der Wettkämpfe mit Belangen des Denkmalschutzes.
Dennoch, oder gerade deswegen, war die Austragung der Special Olympics in Berlin vom 17. bis 25. Juni der beste Anlass, uns mit Inklusion, Sport und natürlich inklusivem Flussbaden auseinanderzusetzen. Was braucht es für inklusives Schwimmen? Was braucht ein Fluss Bad Berlin für ein inklusives Schwimmangebot?

Bevor wir uns infrastrukturellen und planerischen Notwendigkeiten und Wünschen für das Schwimmen im Fluss für Menschen mit Behinderung(en) widmen, soll es aber insbesondere auch um grundsätzliche Fragen gehen.

Begriffe wie Inklusion, Integration und Segregation wollen wir in diesem Fluss Bad Gespräch ebenso klären wie allgemeine Aussagen über „Menschen mit Behinderung“. Wer ist denn damit eigentlich gemeint? Welche Chancen ergeben sich durch eine gleichberechtigte Teilhabe an Sport und welchen gesellschaftlichen Mehrwert können Sportangebote für Menschen mit und ohne Behinderung leisten?

Mit uns diskutierten Britta Kerger, freie Tänzerin und Übungsleiterin, Guido Kersten von dem Berliner Schwimmverein Wasserratten e.V., Christopf Pisarz vom inklusiven Sportverein Pfeffersport e.V. und Dr. Leopold Rupp, Landesjugendwart vom Behinderten- und Sportverband.

Moderation: Freie Journalistin, Moderatorin und Politikwissenschaftlerin Fatma Idris

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Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

SonderEdition: Tag des Offenen Denkmals 2022

Zum Tag des offenen Denkmals

Anlässlich des Tags des offenen Denkmals fand am 11. September 2022 eine FLUSS LAUF Sonderedition statt. Im Rahmen dieses diskursiven Spaziergangs wurden Teile des großräumigen unter Schutz gestellten Stadtgebiets erkundet, die Berührungspunkte mit dem Projekt Fluss Bad Berlin identifiziert, und Strategien zur Vereinbarkeit von denkmalpflegerischen Belangen, nachhaltiger Stadtentwicklung und Zukunftsfähigkeit diskutiert.

Mit dabei: Luise Rellensmann, Professorin für Bauen im Bestand, Denkmalpflege und Bauaufnahme an der Hochschule München und Charlotte Hopf, Architektin und Vorstandsmitglied des gemeinnützigen Vereins Flussbad Berlin

HINWEIS: Für ein besseres Hörerlebnis empfiehlt sich der Blick auf eine beschriftete Kartenansicht des Projektgebiets, zu finden hier

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Mit: Prof. Tim Edler (Projektautor Fluss Bad Berlin) und Ephraim Gothe (Stellvertretender Bezirksbürgermeister und Bezirksstadtrat von Berlin-Mitte)

Produktion/Sounddesign: Jörg Petzoldt und Alexander Paulick-Thiel

Unterkategorien

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